"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben." Hermann Hesse

Liebesgeschichten: #1 Zusammen sind wir weniger allein.

Paartherapie - beim Lesen dieses Begriffs haben die meisten von uns direkt Bilder und Assoziationen im Kopf. Probleme, zerrüttete Beziehungen, Rosenkrieg. Filme, bei denen zwei Menschen distanziert voneinander auf einer Couch sitzen. Gemeinsam einsam. Sich kaum noch was zu sagen. Perspektivenlos.

Jedes Mal wünsche ich mir in solchen Situationen, ich könnte den Film dieser Liebesgeschichte zurückdrehen. Auf Anfang. Oder zumindest auf eine Zeit, die metaphorisch-kitschig, noch mehr Rosatöne hatte als das Alltagsgrau oder die Schattierungen von dunklen Wolken, die bedrohlich über dieser Beziehung schweben.

Ich bin ein großer Fan von Beziehungspflege. An allen Ecken und Kanten des Lebens wird gepflegt, vorgesorgt und abgerundet. Professionelle Beziehungspflege spart man sich viel zu oft so lange auf, bis die Risse schwer zu kitten sind.

Wieso eigentlich?

Zwei unterschiedliche Menschen treffen aufeinander. Mit ihren Wünschen, Bedürfnissen, Erwartungen, Vorstellungen, Ängsten. Jeder mit seiner eigenen Geschichte. Zuerst ist da ganz Viel. Ganz viel Glücksgefühl. Ganz viele Schmetterlinge. Ganz viele Hormone. Ganz viel zu sagen. Ganz viel Zuversicht. Ganz viel Verliebtheit.

Wir alle wissen aber, dass diese erste Phase einer Beziehung nicht ewig bleibt. Sie bildet das Fundament. Die Architektur jeder Paarbeziehung ist immer individuell gestaltbar. Und selbstverständlich zudem von einigen äußeren Faktoren abhängig.

Wie stabil, kreativ, nachhaltig und flexibel dann gebaut und gestaltet wird, liegt in der Hand des Paares.

Bleiben wir bei der Hausmetapher. Bereits bei der Planung holen wir uns fachliche Unterstützung. Stabilität und Nachhaltigkeit stehen ganz oben auf der Liste. Grenzen werden abgesteckt. Funktionalität und Individualität fordern heraus. Alles allerdings in Abstimmung mit Architekten, Handwerkern.

Spätestens nach ein paar Jahren braucht es dann wiederum ein wenig Veränderung, Erneuerung, oder Umgestaltung. Mit dem Wissen darum und einem klaren Gefühl dafür, welchen Teil dieser Arbeit man selbst leisten kann und möchte. Und wofür man selbstverständlich Unterstützung braucht.

Andere merken womöglich, dass das Haus Patina ansetzt. Schieben dies aber ein wenig zur Seite. Ist schließlich alles noch funktionabel. Dann, wenn erste Risse in der Wand auftauchen, werden sie gekittet. In der Hoffnung, dass sie nicht größer und tiefer werden, wohl wissend, dass sie zwar da, aber nicht mehr sichtbar sind. Bis sie irgendwann dann aber unvermeidlich größer werden, neue dazu kommen, kaum noch zu verbergen sind. Dann ist Unterstützung nicht mehr abwendbar, um das Erschaffene zu retten.

Mein Rat: Holt Euch Unterstützung, solange es noch nichts zu retten gibt! Entwicklung auf der Sonnenseite macht so viel mehr Spaß und Sinn, als auf der Schattenseite!

Denn. Es braucht oft nur einen kleinen Blick in eine andere Richtung, um Neues sehen zu können. Eine andere Form des Miteinanders, um sich gesehen zu fühlen. Das Kennen der Bedürfnisse des Anderen. Klare Kommunikation. Das gemeinsame Entdecken von Beziehungsressourcen. Ein Erinnern daran, was verbindet.

Lasst uns gemeinsam neue Möglichkeiten erkunden. Füreinander. Für eine glückliche Beziehung.

Für die Liebe. Ich freue mich auf Euch.

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